Die massiven Bauernproteste zu Anfang diesen Jahres gegen die Streichung von Subventionen haben nicht zuletzt die enorme Abhängigkeit des Agrarsektors von der Politik vor Augen geführt. Kurze Zeit später wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft der sogenannte „Tierwohlcent“ vorgestellt, eine neue Verbrauchssteuer auf Fleisch und Fleischprodukte. Diese zusätzlichen Einnahmen sollen LandwirtInnen beim Umbau von Ställen hin zu einer tiergerechteren Haltung unterstützen. Dass es aber auch grundsätzlich anders gehen kann, zeigen zum Beispiel längerfristige Partnerschaften zwischen Handel und Erzeugern, die Vergleichbares ganz ohne staatliche Förderung bereits seit einigen Jahren erreicht haben. Florian Hügel hat für den 1. Teil einer Beitragsreihe über Tierwohl in der Landwirtschaft Bauernhöfe besucht, Schweine beobachtet und mit Fleischermeistern sowie Vertretern des Lebensmitteleinzelhandels gesprochen.